Die Aussage ist unmissverständlich:
“Jede Immobilie, die weiter CO2 ausstößt, wird unwirtschaftlich und auch als Verkaufsobjekt unattraktiv. Die Tatsache, dass ein Großteil der neu eingeführten CO2-Steuer beim Vermieter verbleibt, senkt dessen Mietrendite.”
Der das sagt, ist Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld, der sich das Thema “Energieautarke Bauten” auf die Fahne geschrieben hat.
Er geht davon aus, dass es sich als zuteifst unwirtschaftlich herausstellen wird, heute noch unter Einbeziehung herkömmlicher, vor allem fossiler Energiequellen zu bauen. Zitat:
“Was jetzt im guten Glauben einer gewinnbringenden Investition oder soliden Altersabsicherung herkömmlich gebaut und/oder vermietet wird, entpuppt sich mittelfristig als gestrandetes Anlagevermögen.”
Was die Vermieterseite betrifft, weist er darauf hin, dass die neu eingeführte CO2-Steuer größtenteils beim Vermieter hängen bleibt, weil sie nicht auf den Mieter umgelegt werden kann.
Hinsichtlich der herkömmlichen Technik – Wärmepumpen, Fußbodenheizungen, Pumpen, Steuerungen, Lüftungsanlagen und Smart Home-Funktionen – beruft er sich zur Begründung seiner Prognosen auf deren technische Anfälligkeit, häufig sogar “Sollbruchstellen” und den damit verbundenen Wartungs- und Erneuerungsaufwand. Alles Aufwendungen, die jede ohnehin schon knapp bemessene Rendite zunichte machen.
Die Lösung des Problems wird auch gleich mitgeliefert:
Energieautrakie und Enttechnisierung …
… sollen das Gebot der Stunde sein. Man müsse die Gebäudetechnik minimieren und die Gebäudekonstruktionen hinsichtlich ihrer Langelebigkeit optimieren. Unter anderem müssten massive Wände eingesetzt werden, die im Winter die Wärme im Inneren speichern und im Sommer vor Wärme von außen schützen. Im Übrigen müsse verstärkt auf autarke Energieversorgung durch Solarenergie gesetzt werden.
Insgesamt sind die Ausführungen, die detailliert hier nachgelesen werden können, sehr aufschlussreich und informativ. Ob sich die Forderungen und Erwartungen letztlich in dem Umfang, wie Prof. Leukefeld das schildert, umsetzen lassen, bleibt abzuwarten. Jedenfalls gibt der Beitrag wichtige Denkanstöße und eröffnet Perspektiven, an die der Eine oder die Andere bislang vielleicht noch nicht gedacht hat.
Prof. Timo Leukefeld / CAPITAL